Ein Wedge ist ein Golfschläger für die Feinarbeit rund um das Grün herum. Wedges weisen sehr hohe Lofts von 46 bis 64 Grad auf, ermöglichen entsprechend einen hohen Ballflug und werden vor allem zum Chippen, Pitchen und für Bunkerschläge und Lobs verwendet. Somit sind Wedges die vielleicht am vielfältigsten einsetzbaren Schläger im Golfsport.
Die Wedges sind im modernen Golfspiel so wichtig geworden, dass viele Spieler drei bis vier der 14 Plätze in ihrem Bag für diese Schlägerart reservieren.
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Die unterschiedlichen Golf-Wedges
Die Bezeichnung der unterschiedlichen Schläger leitet sich von der Neigung der Schlagfläche ab. Je stärker die Neigung der Schlagfläche, desto höher der Ballflug. So wird zwischen Pitching Wedge (ca. 46 Grad Loft), Gap bzw. Approach Wedge (ca. 50 Grad Loft), Sand Wedge (ca. 54 bis 56 Grad Loft) und Lob Wedge (ca. 58 bis 64 Grad Loft) unterschieden.
Bei Schlägerkomplettsätzen für Einsteiger sind oftmals das Pitching- und das Sand Wedge enthalten. Diese Schläger sind in der Regel nicht mit der Gradzahl beschriftet, sondern mit »P«, »PW« oder »W« für »Pitching Wedge« bzw. »S« oder »SW« für »Sand Wedge«. Wedges aus günstigeren Komplettsätzen haben meist den gleichen Schaft wie die Eisen aus dem Satz (in der Regel aus Graphit) sowie einen fehlerverzeihenden Schlägerkopf (meinst ein »Cavity Back«). Bei älteren Schlägern ist diese Bauart für regelmäßig spielende Golfer jedoch nicht ideal, da nicht moderne (oder nicht hochwertige) Graphitschäfte sich im Schwung stärker biegen und das weniger Kontrolle bei der dosierten Schlägen bedeutet. Auch ein fehlerverzeihender Kopf ist bei kurzen, kontrollierten Schlägen nicht ideal, um Backspin und ein gutes Schlaggefühl zu erzeugen.
Pitching Wedge
Ein Pitching Wedge verfügt üblicherweise über einen Loft von 46 Grad (46 bis 50 Grad) und ist der Schläger, der dem Eisen 9 folgt. Es ist damit einem Eisen 10 (das es nicht gibt) gleichzusetzen. Das Pitching Wedge lässt sich als Allzweckwaffe bezeichnen: Es eignet sich sowohl für volle Schwünge auf das Grün, als auch kontrollierte Pitchs mit halben Schwüngen. Aber auch für kurze Chips, bei denen der Ball in etwa die Strecke ausrollt, die er zuvor geflogen ist.
Gap Wedge (oder auch Approach Wedge)
»Gap« bedeutet auf Englisch »Lücke«. Ebendiese zwischen Pitching und Sand Wedge, schließt das Gap Wedge. Der Loft beträgt gewöhnlich um die 50 Grad. Die Einsatzmöglichkeiten sind die gleichen wie beim PW – nur mit dem Unterschied, dass der Ball weniger weit fliegt. Anstelle eines dosierten Schlages mit dem Pichting Wedge, kann also zum Beispiel ein voller Schwung mit dem Gap Wedge gemacht werden, um eine bestimmte Entfernung zu spielen, die zu weit für einen Schlag mit dem Sand Wedge wäre.
Sand Wedge
Das Sand Wedge ist der am häufigsten verwendete Schläger im Grünbunker. Auf Grund seiner Konstruktion gleitet der Schlägerkopf besonders gut durch den Sand und ist für Bunkerschläge in der Regel besser geeignet als das Pitching oder Gap Wedge. Durch den hohen Loft von ca. 54 bis 56 Grad, fliegt der Ball sehr hoch und bleibt entsprechend schnell liegen, wenn er aufkommt. Die Gefahr beim Sand Wedge ist, dass bei falscher Technik die Gefahr recht hoch ist, den Ball mit der Kante der Schlagfläche zu treffen. Zum Chippen sind Wedges mit weniger Loft daher einfacher zu spielen.
Lob Wedge
Das Lob Wedge ist der Schläger mit dem höchsten Loft. In der Regel liegt dieser zwischen 58 und 64 Grad. Es gibt allerdings auch spezielle Lob Wedges mit noch stärkeren Neigungen der Schlagfläche. Mit einem Lob Wedge lassen sich sehr hoch fliegende Bälle spielen. Besonders eignet es sich für Schläge aus dem Grünbunker, aber auch aus tiefem Rough. Fortgeschrittene Golferinnen und Golfer nutzen das Lob Wedge für technisch anspruchsvolle »Flop Shots« bzw. »Lob Shots«.
Die wichtigsten Eigenschaften eines Wedges
Die Neigung der Schlagfläche, also der Loft, ist die wichtigste Eigenschaft eines Wedges. Sie entscheidet maßgeblich über die Zusammenstellung der Schläger für das kurze Spiel. Die »lückenlose« Zusammenstellung der Wedges wird auch »Gapping« genannt. Aber auch der Bounce und die Form der Sohle sind wichtige Merkmale.

Was sind Loft, Bounce und Grind?
Loft
Der Loft beschreibt, wie stark die Schlagfläche eines Golfschlägers geneigt ist und wird in Grad angegeben. Beim Loft handelt es sich also um den Winkel, in dem der Ball bei einem Schlag vom Boden weg befördert wird. Je höher der Loft, desto höher und kürzer der Ballflug und desto kürzer das Ausrollen des Balle nach dem Aufkommen.
Bei der Auswahl der Wedges sollte darauf geachtet werden, dass der Loft-Abstand zwischen den einzelnen Schlägern in etwa 4 bis 5 Grad beträgt.
Bounce
Der Bounce gibt den Winkel zwischen der vorderen Kante (»Leading Edge«) und der hinteren Kante (»Trailing Edge«) der unteren Schlagflächenkonstruktion an. Je höher der Bounce, desto stärker gräbt sich der Schläger in den Boden, je flacher der Bounce, desto sanfter wischt die Schlagfläche über den Boden.
Es ist ratsam, Wedges mit unterschiedlichen Bounces zu haben. Bei sehr harten und trockenen Böden (oder sehr nassem Bunkersand), ist ein Schläger mit wenig Bounce (»low bounce«) vorteilhaft. Bei weichen Böden (oder lockerem Bunkersand) sind Wedges mehr Bounce (»standard bounce«) einfacher zu spielen.
Um für unterschiedliche Platzbedingungen gerüstet zu sein, kann es sinnvoll sein, zum Beispiel ein Sand Wedge mit normalen Bounce und ein Lob Wedge mit wenig Bounce zu wählen (oder umgekehrt).
Stahl- oder Graphit-Schaft
»Echte« Wedges werden mit Stahlschäften oder sehr festen und modernen Graphitschäften gebaut. Wedges, die aus günstigeren Komplettsätzen stammen, haben meist biegsame Graphitschäfte. Da es hier aber auf Präzision und Dosierung ankommt, sind Schäfte aus Stahl oder harte Grpahitschäfte grundsätzlich besser geeignet. Sie vermitteln ein konstantes Schlaggefühl und damit mehr Kontrolle.
Ein biegsamer Schaft unterstützt vor allem längere Ballflüge. Was bei Eisen, Hybriden und Hölzern sinnvoll sein kann, bringt bei einem Wedge keinen Vorteil.
Grooves
Die Grooves sind die Rillen auf der Schlagfläche. Bei einem Wedge sind sie besonders wichtig, da sie dem Ball einen Rückwärtsdrall geben und somit kontrollierte Schläge unterstützen. Es gibt unterschiedliche Schlagflächen-Designs, bei denen die Grooves über die volle Breite oder nur einen Teil der Schlagfläche gehen.
Bei einem Schlag mit dem Wedge ist es ratsam, die Grooves immer sauber zu halten und bei Verschmutzung nach einem Schlag beispielsweise mit einem Tee sauber zu kratzen bzw. mit einem Schlägertuch abzuwischen. Verschmutzte oder abgenutzte Grooves erzeugen nämlich weniger Spin.
Form der Sohle / Grind
Der Schliff der Sohle wird »Grind« genannt. Der Grind ist also die Ausfertigung bzw. Form der Sohlenkonstruktion (dem unteren Teil der Schlagflächenkante). Die meisten Hersteller unterschieden zwischen fünf bis sechs unterschiedlichen Grinds. Dies sind:
- F-Grind: Standard-Schliff, Allrounder und geeignet für volle Schläge.
- M-Grind: Vielseitig einsetzbarer Schliff. Ideal für flachere Schwungbahnen.
- S-Grind: Vielseitig einsetzbar und sehr gut geeignet für härtere Bodenverhältnisse.
- D-Grind: Perfekt für Spieler mit steilerem Eintreffwinkel.
- L-Grind: Für erfahrene Spieler mit hoher Präzision und Kontrolle bei harten Untergründen.
- K-Grind: Perfekt für Bunkerschläge und weiche Böden.
Wer sich nicht näher mit der Sohlenkonstruktion auseinander setzen möchte, macht mit einem F- oder M-Grind nichts falsch.

Der Schlägerkopf ist häufig mit Loft, Bounce und Grind beschriftet
Wedge – Verarbeitung und Finish
Der Schlägerkopf eines Wedges kann aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden und die Oberfläche des Schlägers unterschiedlich beschichtet sein. Hier lernst Du die gängigsten Beschichtungen kennen:
- Chrom / Chrome: Die meisten Schlagflächen werden mit glänzendem Chrom beschichtet. Der klassische Look bietet Schutz vor Korrosion.
- Black Nickel: Spezielle Farbvariante der klassischen Chrom-Beschichtung.
- Nickel: Ähnlich wie »Black Nickel«, jedoch ist die Oberfläche matt.
- Rusty/Raw: Unbehandelte Stahl-Oberfläche, die optisch gewollt Rost ansetzen kann. Die häufige Marketingaussage, dass rostige Oberflächen dem Ball mehr Spin verleihen, lässt sich nicht messbar belegen. Gibt im Schlag ein weichereres Gefühl.
- Oil Can: Hitzebehandelte Stahl-Oberfläche, die matt wirkt. Genauso rostanfällig wie »Rusty/Raw«.
- Beryllium Copper: Beryllium-Kupfer-Legierung, die mit der Zeit dunkler wird. Weiches Schlaggefühl.
Backspin mit dem Wedge erzeugen
Auf der Tour rollen mit dem Wedge geschlagene Bälle nach dem Aufkommen rückwärts, da sie so viel »Backspin« (Rückwärtsdrall) haben. Für einen Schlag mit viel Backspin müssen bzw. sollten mehrere Faktoren zusammenkommen:
- Steiler Eintreffwinkel des Schlägers mit viel Loft, damit der Ball sich stark an der Schlagfläche reibt.
- Neue bzw. saubere Grooves.
- Hochwertiger Golfball mit mehreren Schichten (mindestens drei).
- Gute Balllage (kein Gras zwischen Ball und Schlagfläche).
- Top gepflegtes, kurz gemähtes Grün.
- Auch Gegenwind fördert Backspin.
Wie viele Wedges brauche ich?
Als Gelegenheitsgolfer reichen die Wedges aus dem Komplettsatz. Eventuell kann ein zusätzliches »Gap Wedge« sinnvoll sein, um die Lücke zwischen PW und SW zu schließen. Regelmäßig spielende Golfer können die Präzision ihrer kurzen Schläge mit »echten« Stahl-Wedges verbessern. Drei bis vier Wedges sind der Standard.
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