Die meisten Golfer kennen das Dilemma: Der Ball landet nicht auf dem Fairway, sondern im Semi-Rough oder gar im dichten Hard Rough. Diese Situationen können leicht einen zusätzlichen Schlag kosten. Denn wenn der Ball tief im Gras liegt, wird ein kontrollierter Pitch zur Herausforderung. In diesem Beitrag erfährst Du, worauf Du achten solltest und wie Du mit den passenden Techniken aus dem Rough heraus pitchst, um Deinen Ball sicher Richtung Fahne zu spielen.
Semi-Rough: Angepasstes Setup und Schlägerwahl
Im Semi-Rough (dem kürzeren Rough am Fairway-Rand) variiert die Balllage – manchmal liegt der Ball hoch auf einem Grasbüschel, manchmal tief in einer Mulde. Bevor Du Dich für Deinen Schlag entscheidest, prüfe zunächst, wie der Ball liegt. Ein tiefer liegender Ball erfordert einen präzisen Kontakt, bei dem Du den Ball vor dem Boden triffst.
- Ein Sand Wedge bietet in den meisten Fällen die beste Balance aus Höhe und Kontrolle, besonders wenn die Fahne relativ nah am Grünrand ist.
- Lege den Ball bei einer tieferen Lage leicht in Richtung hinteren Fuß, um sicherzustellen, dass Dein Schläger in einer Abwärtsbewegung auf den Ball trifft.
- Greife den Schläger etwas kürzer für mehr Kontrolle, halte das Gewicht leicht auf dem vorderen Fuß und richte das Griffende Richtung Bauchnabel.
Liegt der Ball »wie aufgeteet« – also hoch auf einem Grasbüschel –, drohen Fehlschläge, wenn Du versuchst, mit der Schlagfläche unter den Ball zu kommen. In diesem Fall solltest Du den Schläger stabil führen und auf übermäßiges Handgelenkspiel verzichten.
- Platziere den Ball zentral in Deinem Stand und halte den Schläger natürlich zur Schlagfläche, ohne sie zu öffnen.
- Denke an eine gleichmäßige Bewegung zum Ziel, ohne das Gewicht zu weit nach hinten zu verlagern. So vermeidest Du, dass Du den Ball unkontrolliert nach oben hebst.
Mit dieser kontrollierten Technik kannst Du den Ball zuverlässig nach vorne bringen, ohne ihn zu unterschlagen.
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Tiefer Ball im dichten Hard Rough – das rettende »Hacken«
Im Hard Rough – dem dichtesten Grasbereich – wird das Herausspielen besonders anspruchsvoll, da das Gras den Schläger verlangsamt und dessen Schlagfläche verdrehen kann. Bei tief liegenden Bällen ist es entscheidend, den Schlägerkopf stabil zu halten und »durch das Gras zu hacken«.
- Schläger öffnen: Lege die Schlagfläche leicht geöffnet an den Ball an, um der Verdrehung durch das Gras entgegenzuwirken.
- Kürzer greifen: Halte den Schläger weiter unten am Griff für eine bessere Kontrolle.
- Schwungbewegung: „Hacke“ kräftig in den Ball, indem Du mit viel Winkel in einer Abwärtsbewegung durch das Gras gehst. Wichtig ist es, dabei das Gewicht stabil nach vorn zu halten und nicht in der Rücklage zu bleiben.
Hier geht es nicht darum, den Ball zur Fahne zu bringen, sondern ihn mit möglichst viel Kontrolle aus dem Rough zu schlagen. Jeder Meter Richtung Grün ist ein Erfolg.
Endlich gutes Golf spielen

Übung macht den Rough-Meister
Um sicherer aus verschiedenen Rough-Lagen heraus zu spielen, ist regelmäßiges Training entscheidend. Übe den sauberen Ballkontakt und die richtige Gewichtsverlagerung – so kannst Du auch aus schwierigen Lagen rund um das Grün punkten. Mit diesen Techniken und etwas Übung meisterst Du den Pitch auch aus dem dichtesten Gras und kannst Deine Runde retten.
Text: CSP