Das ist eine berechtigte und sehr oft gestellte Frage, für die es nicht DIE Antwort gibt. Wie so oft, ist auch die ideale Turniervorbereitung ein sehr individuelles Thema. Eine Sache hat eine gute Turniervorbereitung aber gemein: Sie ist immer gleich. Es ist überhaupt nicht gut, vor einem Turnier etwas komplett anders zu machen als sonst. Wenn Du zum Beispiel vor einer Runde ungerne viele Bälle auf der Range schlägst, solltest Du vor einem Turnier nicht damit anfangen.
Mir persönlich tut es gut, wenn ich mich etwa 45 Minuten vorbereite. Nach dem Aufwärmen fange ich mit ein paar Bällen auf der Driving Range an, um ein Gefühl für meinen Körper zu entwickeln und um festzustellen, wie mein Rhythmus heute ist. Dabei ist es völlig egal, ob ich jeden Ball gut treffe. Es geht nur darum, ein Tagesgefühl zu bekommen. Mach nicht den Fehler und denke, dass die Qualität Deiner Schläge auf der Driving Range sich auf Dein Turnier übertragen wird. Gute Treffer führen meist zu hohen Erwartungen und schlechte Treffer würden das Selbstvertrauen in Mitleidenschaft ziehen. Konzentriere Dich nur auf Dein Körpergefühl.
Anschließend spiele ich einige Pitches und mache noch ein paar Bunkerschläge ohne zu große Zielsetzung. Am Schluss sind Putts sehr wichtig. Besonders lange Putts. Das gibt mir ein Gefühl für das Grün und die Längendosierung.
Dann eventuell noch mal kurz aufs Örtchen, etwas trinken und rechtzeitig am ersten Abschlag erscheinen.
Mit dieser Routine gehe ich ausgeglichen in die Runde.
Welche Vorbereitung für Dich richtig und optimal wäre, solltest Du Dir unbedingt vor dem Turnier überlegen. Du musst es dann schlichtweg ausprobieren, denn am Ende muss es zu Dir passen.
Ein ganz wichtiger Punkt ist, rechtzeitig auf dem Gelände zu sein und alles vorzubereiten, was für die Runde wichtig sein wird: Eine komplette Ausrüstung, etwas zu essen und zu trinken. Ich finde es immer schrecklich, wenn Leute komplett unvorbereitet losgehen und dann noch große Erwartungen haben. Wobei es natürlich Typen gibt, die einfach so sind und bei denen genau das funktioniert. In diesem Fall bitte nichts ändern!
Egal, wie die Vorbereitung aussieht, es ist wichtig, dass Du nicht zu viel bewertest. Du kannst Deine Vorbereitungsschläge nicht für die folgende Golfrunde einfrieren. Sehr wohl kannst Du aber mit einem positiven Gefühl in die Runde gehen. Wenn, dann konzentriere Dich höchstens auf die positiven Dinge.
Auf einer Turnierrunde lauern viele Überraschungen. Das muss ich Dir nicht erzählen, schließlich warst Du schon mal auf dem Golfplatz. Ein Golfplatz besteht aus unendlich vielen Herausforderungen und Du musst dauernd situative Antworten finden. Statt Dich vor der Runde auf Deine Golfschwungtechnik zu konzentrieren, kannst Du auch versuchen, spielerisch an die Sache heranzugehen. Trainiere ein paar Troubleshots und spiele flache Bälle, Lob-Shots, Bälle aus dem Rough. Mach ganz ruhige Schwünge, tee hoch oder sehr niedrig auf oder schwinge mit nur einem Arm. Probiere einfach mal verschiedene Möglichkeiten aus und finde heraus, welche Vorbereitung zu Dir passt.
Ganz mein Ding. Funktioniert nicht immer, aber immer öfter.
Schönes Spiel