Als Amateur (Anfang der Neunziger bis 2002) habe ich mir kaum ernsthafte Gedanken über mein Material gemacht. Hatte ich mich für neue Schläger entschieden, habe ich einige Bälle auf der Range geschlagen: Entweder die Schläger haben mir gefallen oder ich habe so lange andere probiert, bis es gepasst hat. Ich bin ein Gefühlsspieler.
Als ich mich dann als Pro intensiver mit Schlägern und Material beschäftigt habe, stellte ich schnell fest, wie wichtig nicht nur der Kopf, sondern auch der Schaft, der Griff und die Länge eines Drivers sind.
Aber wie findest Du heraus, welcher Schläger perfekt zu Dir und Deinem Spiel passt? Ganz einfach: Indem Du einen Fitting-Termin bei einem Experten machst! Bei einem Fitting wird auf folgende vier Faktoren geachtet: Kopf, Schaft, Länge des Schlägers und der Griff.
Driver-Fitting
Hersteller bieten unterschiedliche Schlägerkopfe
Wenn Du zum ersten Mal bei einem Schläger-Fitter bist, wirst Du Dich vielleicht von der riesigen Auswahl an Schlägerköpfen, Schaftoptionen und Griffen erschlagen fühlen. Doch keine Sorge! Die Aufgabe eines kompetenten Fitters ist es, mit Dir zusammen die beste Kombination der verschiedenen Komponenten zu identifizieren.
Nach einem ersten Vorgespräch, in dem auch körperliche Voraussetzungen besprochen, Verletzungen und etwaige Einschränkungen thematisiert werden sollten, geht es zunächst darum, den richtigen Kopf zu finden. Da kommt es natürlich auch auf die Optik an. Du willst ja schließlich nicht bei jedem Drive auf einen Schlägerkopf schauen, der Dir nicht gefällt. Der Kopf sollte im besten Fall nicht nur gefallen, also »gut am Ball« aussehen, sondern auch das Selbstvertrauen stärken.
Wichtig ist auch der Sound. Jeder Kopf hat auch einen eigenen Klang. Einige klingen dumpf, andere sehr hell. Equipment-Firmen verwenden viel Mühe daran, ihren Drivern einen ganz bestimmten Klang zu geben. Was Dir gefällt, ist ebenfalls Geschmacksache.
Optik und Klang sind zwar wichtig, aber auch beim Driver kommt es am Ende nicht nur auf die Oberfläche an. Die »inneren« Werte zählen. Es hat keinen Sinn, einen Kopf zu spielen, der einem optisch gefällt, aber nicht zu einem passt. Einen solchen Schläger wird man mit der Zeit eher hassen lernen.
Nimm Dir Zeit und lass Dich nicht blenden. Oft gibt es beim Driver Liebe auf den zweiten Blick. Wer aber, aus welchen Gründen auch immer, unbedingt eine bestimmte Marke spielen will, hat heute sehr gute Chancen, bei der Firma seiner Wahl genau den Kopf zu finden, den er braucht. Denn inzwischen bieten Hersteller oft verschiedene Versionen eines neuen Driver-Modells an:
- Einen für Top Amateure, die wenig Spin auf ihrem Ball haben wollen (für mehr Länge und »Ballshaping«, also das bewusste Spielen bestimmter Flugkurven).
- Einen für den »normalen« Hobbygolfer, der eine hohe Fehlerverzeihbarkeit und mehr Durchschnittslänge haben will.
- Einen Anti-Slice-Kopf: Der minimiert den Slice, da sich die Schlagfläche im Treffmoment nach links krümmt und der Ball dadurch gerade(r) fliegt.
Diese Modelle unterscheiden sich oftmals in der Schlägerkopfgröße und im Loft. Dieser lässt sich heutzutage bei vielen Drivern sogar einstellen. Um den richtigen Kopf für Dich zu finden, muss der Fitter wissen, wie weit Du circa schlägst und was Du für einen Ballflug hast.
Den richtigen Ball spielen
Hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, ob der Golfball, den Du spielst, zu Dir passt? Der Golfball hat einen enormen Einfluss auf Dein Spiel. Er kann Dir helfen, länger zu werden und er kann Dir auch gleichzeitig helfen, mehr Spin bei Schlägen ins Grün zu generieren. Doch leider spielen viele Amateure mit Bällen, die überhaupt nicht zu ihrem Spiel passen. Sie spielen aber diesen ganz besonderen Ball, da ihn ja auch die Pros auf der Tour benutzen. Und was die machen, kann ja nur richtig sein. Das sehe ich anders. Jeder Golfer sollte den Ball spielen, der zu ihm passt und nicht den, der teuer ist oder am häufigsten beworben wird. (Die meisten Amateure spielen ja auch keine Tour-Stiff Schäfte!)
Die wichtigsten Fragen, die sich bei der Wahl eines Balles stellen, sind folgende:
- Welche Schwunggeschwindigkeit hast Du?
- Welches Handicap spielst Du?
- Wie weit schlägst Du?
Finde den passenden Ball
Anhand dieser Fragen und Deiner Antworten, kannst Du schon sehr gut herausfinden, welcher Ball zu Dir passt. Wenn Du die Antwort nicht kennst, lass die Frage aus.
Beantworte die folgenden Fragen
Welches Handicap hast Du?
- A) 54 bis 21 (oder noch kein Hcp)
- B) 20 bis 15
- C) 15 bis 9
- D) 8 bis Plus-Handicap
Wie ist Deine Schwunggeschwindigkeit mit dem Driver?
- A) unter 80 mph
- B) 80 bis 95 mph
- C) 95 bis 105 mph
- D) 105 mph und mehr
Wie weit schlägst Du im Schnitt mit dem Driver?
- A) unter 170 Meter
- B) 170 bis 215 Meter
- C) 215 bis 250 Meter
- D) 250 Meter und mehr
Wie weit schlägst Du im Schnitt mit dem Eisen 7?
- A) unter 120 Meter
- B) 120 bis 140 Meter
- C) 140 bis 160 Meter
- D) über 160 Meter
Auswertung: Dieser Ball passt zu Dir
Häufigste Antwort | Diese Eigenschaften sollte Dein Ball haben | Namhafte Ballmarken zur Orientierung |
A | Wenig Spin für mehr Länge, fehlerverzeihend, hohe Flughöhe | Callaway ERC Soft, Titleist Tour Speed, Titleist Velocity, Vice Drive und Tour, Bridgestone e6 und e12 Soft |
B | Kombination aus: Spin, Gefühl, Reichweite | Callaway Supersoft, Titleist Tour Soft, Vice Tour und Pro Soft, Bridgestone Tour B RXS |
C | Spin auf dem Grün, Länge, fehlerverzeihend | Callaway Chrome Soft und Soft X, Titleist AVX, Vice Pro Soft und Pro, Bridgestone B RX |
D | Schnelles Stoppen auf dem Grün, sehr weich, hochpreisig | Callaway Chrome Soft und Soft X, Titleist Pro V1 und Pro V1x, Bridgestone Tour BX, Vice Pro Plus und Pro |