Doglegs – diese vermeintlich »kurzen« Par 4 Löcher treiben viele Golfer regelmäßig zur Verzweiflung. Denn obwohl sie auf dem Papier oft harmlos wirken, steckt in ihrer Krümmung das eigentliche Problem. Besonders tückisch wird es, wenn der Abschlag Dich direkt in eine falsche Richtung lenkt. Genau so ein Loch – ein Dogleg nach rechts – schauen wir uns heute an. Ich zeige Dir, wie Du es sicher und strategisch meisterst, ohne Dich vom Layout in die Irre führen zu lassen.
Was ist ein Dogleg eigentlich?
Ein Dogleg ist ein Loch, bei dem das Fairway in einem Winkel abknickt – also wie ein Hundebein (»Dogleg«). Der Knick kann nach links oder rechts verlaufen. Gerade Doglegs nach rechts stellen viele Golfer vor große Herausforderungen. Warum? Weil sie häufig mit einer natürlichen Schwungtendenz kollidieren – die meisten Rechtshänder slicen nämlich leicht nach rechts. Und genau dort lauert dann oft das Wasser oder ein dichter Wald.
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Das Problem bei Doglegs: Verführerische Abkürzungen
Du stehst am Tee und willst natürlich möglichst weit schlagen. Der Blick geht Richtung Grün, der Wille sagt: »Da vorn geht’s lang – ich versuch’s über den Knick!« Doch hier beginnt die Falle. Auf Bahn 12 des Schlosskurses am Pfälzensee zeigt der Abschlag optisch nach links, aber die Gefahr liegt rechts: Wasser, Bäume, Büsche. Ein typisches Dogleg eben.
Du willst dieses Loch meistern? Dann halte Dich an diese klare Strategie:
- Analysiere den Abschlag: Schau genau hin, wohin die Abschlagsklötzchen zeigen. Überwiegend sind sie nicht optimal ausgerichtet. Lass Dich davon nicht täuschen.
- Bestimme die Distanzen: Nutze Deinen Laser! Finde heraus, wie weit bestimmte Punkte auf dem Fairway entfernt sind. In unserem Fall sind es z. B. drei Hügel auf der linken Seite – der letzte ca. 230 Meter weit.
- Richte den Ball bewusst aus: Ziel nicht in die „Verlockung“ des Doglegs, sondern links auf eine sichere Zone. Richte Deinen Ball dort aus, wo Du ihn auch wirklich haben willst – visuell und gedanklich.
- Spiele nicht mit dem Dogleg: Versuch nicht, es abzukürzen! Halte Dich an Deinen Plan. Schlag in eine sichere Richtung, auch wenn sie optisch nicht direkt aufs Grün zeigt.
Endlich gutes Golf spielen

Der zweite Schlag: Grün angreifen oder vorlegen?
Wenn Du mit Deinem Abschlag sicher auf dem linken Fairway gelandet bist, stellt sich die nächste Frage: Angriff oder Strategie?
Auch hier gilt: Analysiere die Lage. Wie weit bist Du noch vom Grün entfernt? In unserem Beispiel waren es 156 m zur vorderen Grünkante, davor ein Bunker. Also: Wenn Du den Ball sicher 140 m Carry schlagen kannst – »go for it!« Falls nicht, leg lieber rechts vom Grün vor. Dort ist keine Gefahr und Du hast einen leichten Chip ins Grün.
Der Chip aufs Grün: Sicherheit vor Risiko
Beim Chip kommt es auf Deine persönliche Stärke an. Entweder Du nimmst ein Wedge und spielst ihn hoch und weich, oder Du entscheidest Dich – wie in unserem Beispiel – für einen flachen Chip mit dem Eisen 9. Wenig Technik, viel Kontrolle, Ball mittig bis leicht rechts, gleichmäßiger Schwung. Der Ball rollt kontrolliert aufs Grün, bleibt gut liegen – genau das willst Du.
Fazit: Doglegs sicher spielen ist Kopfsache
Doglegs sind nicht per se schwer – sie fordern nur eine andere Herangehensweise. Lass Dich nicht vom Layout des Lochs täuschen. Spiele nicht mit dem Dogleg, sondern gegen die Versuchung, es abzukürzen. Denk daran:
- Finde die sichere Seite und richte Dich daran aus
- Plane mit Laser oder guter Platzkenntnis
- Entscheide Dich bewusst für oder gegen den Angriff
- Setze Deine Technik mit Köpfchen ein – nicht mit Kraft
Und wenn es am Ende ein sicheres Bogey ist – Glückwunsch! Du hast das Dogleg gemeistert.
Viel Erfolg auf Deiner nächsten Runde – und vielleicht denkst Du ja beim nächsten kniffligen Dogleg an diese Tipps. Dann wird aus einem Angstloch plötzlich ein clever gespieltes Par 4!
Text: CSP