Golf ist hart. Punkt. Und wenn Du nach dem Winter wieder auf den Platz gehst, weißt Du genau, was ich meine. Alles fühlt sich irgendwie falsch an – und die Bälle fliegen genau dahin, wo sie nicht hin sollen. Mir ging’s genauso: Ich hatte über den Winter zu wenig trainiert, dachte aber trotzdem, dass mein Schwung »irgendwie schon passen wird«. Tja, falsch gedacht.
Was ich dabei über meinen Schwung gelernt habe – und wie Du davon profitieren kannst – zeige ich Dir in diesem Artikel.
Fehler erkennen – und nicht auf dem Platz beheben
Vielleicht kennst Du das: Du bist auf der Runde, der Ball fliegt nach rechts, und Du fängst direkt an zu basteln. Ausrichtung korrigieren, Griff anpassen, Tempo verändern. Habe ich auch gemacht – ohne Erfolg. Erst als ich mich auf der Driving Range gefilmt habe, ist mir klar geworden: Das Problem war gar nicht mein Griff oder die Schwungbahn. Sondern mein Übergang vom Rückschwung in den Abschwung.
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Der Übergang ist entscheidend
Ich war im höchsten Punkt des Rückschwungs – und habe dann einfach nur noch gezogen. Ich wollte Kontrolle, dachte: Wenn ich fester ziehe, dann bekomme ich mehr Druck auf den Ball. Das Gegenteil war der Fall. Mein Oberkörper war zu angespannt, meine Hände weit vor dem Ball, die Schlagfläche offen – der Ball flog nach rechts. Immer wieder.
Ich habe für mich einen Punkt gefunden, der das Spiel komplett verändert hat. Es geht um das richtige Timing und das Gefühl im Übergang.
Hier mein Schlüssel: Statt sofort nach unten zu ziehen, winkle ich im Übergang die Handgelenke zum Körper hin an. Das fühlt sich an, als würde der Schlägerkopf im Abschwung »nach unten fallen« – fast so, als würde er auf meine rechte Schulter fallen.
Was das verändert:
- Ich habe mehr Zeit, um meine Unterarme durch den Ball zu rotieren.
- Meine Schlagfläche schließt sich im Treffmoment – kein offener Treffpunkt mehr.
- Ich komme besser mit dem Körper durch den Ball – das Finish ist deutlich runder und entspannter.
- Und das Beste: Der Ball fliegt gerader und weiter, obwohl ich gefühlt weniger Kraft einsetze.
- Mach einen Probeschwung ohne Ball.
- Hole normal aus, aber im Übergang lasse den Schläger »fallen«, indem Du Deine Handgelenke zum Körper hin anwinkelst.
- Spüre, wie der Schläger von selbst Geschwindigkeit entwickelt – ganz ohne Ziehen.
- Jetzt mit Ball – aber langsam! Nicht auf Länge schlagen, sondern auf Rhythmus und Kontrolle achten.
Endlich gutes Golf spielen

Was Du dabei vermeiden solltest
Wenn Du im Übergang zu früh ziehst, nimmst Du Dir alle Möglichkeiten zur Schlagflächenkontrolle. Du wirst fest, blockierst den Körper – und triffst den Ball entweder unsauber oder schiebst ihn nach rechts. Vor allem mit längeren Schlägern wie dem Driver wird das zur Katastrophe. Und ja, ich spreche aus Erfahrung.
Du brauchst nicht mehr Kraft. Du benötigst besseres Timing. Das Winkeln der Handgelenke im Übergang – also der sogenannte Lag – gibt Dir genau das. Du bekommst mehr Gefühl, mehr Kontrolle, einen besseren Treffmoment. Und am Ende: bessere Schläge.
Also: Mach es nicht wie ich und versuch es auf der Runde zu reparieren. Nimm Dir die Zeit auf der Range, finde den Punkt in Deinem Schwung, der Dir wirklich hilft – und bleib dran.
Viel Spaß beim Training – und achte auf Deinen Übergang. Vielleicht ist genau das der Punkt, der Dein Spiel auf ein neues Level bringt.
Text: CSP
Super Video!
Vielen Dank 🥳
Wird mein Handgelenk in dem Moment dann nicht wieder "dorsal"???
Sieht im Video zumindest so aus. Das wollen wir doch eigentlich verhindern.
Hi Marco
Nein. Mein linkes HG ist dann neutral weil ja eine Rotation (Release) der Unterarme statt findet. Wenn ich den Lag nicht einbaue, dann zeigt der Handrücken nach Rechts und die Schlagfläche ist offen. Dorsal wird es nicht
Viele Grüsse Marcus