Ein nasser Platz, ein leerer Golfplatz– und ein unbändiger Drang, trotzdem zu spielen. Genau in solchen Momenten entstehen die besten Runden. Kein Trubel, kein Druck, einfach nur Du, Dein Bag und der nächste Schlag. Und das Beste: Es gibt dabei eine Menge zu lernen – besonders, wenn Du einem erfahrenen Pro über die Schulter schaust. Ich nehme Dich mit auf eine Runde im Pula Golf Resort auf Mallorca und zeige Dir Schritt für Schritt, wie ich strategisch an ein Loch herangehe.
Vor dem ersten Abschlag: Vorbereitung ist alles
Bevor es losgeht, lohnt sich ein Blick auf die Grundlagen. Ich habe meine Pitchgabel, Ballmarker, Tees und Golfball dabei – alles griffbereit in der Hosentasche. Und was mir besonders auffällt: Hier auf dem Platz stehen Hinweisschilder, die zur Platzpflege animieren. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied zu vielen Clubs in Deutschland.
Profi-Puttingmatte (XXL-Version)
Strategie am Abschlag: Warum der Driver nicht immer die beste Wahl ist
Ich stehe am ersten Abschlag, spiele von Gelb, denn Weiß ist heute gesperrt. Bevor ich schwinge, nehme ich den Laser zur Hand und messe: Der Bunker hinten rechts liegt bei 235 Metern. Doch er beginnt schon bei etwa 200 Metern und wird zur Gefahr, je weiter Du nach hinten kommst.
Mein Tipp: Wenn Du den Ball nicht sicher über 235 Meter Carry schlagen kannst, ist der Driver hier fehl am Platz. Ein zu langer Schlag landet im tiefen Sand mit steiler Kante – die Chance aufs Grün im zweiten Schlag sinkt rapide. Deshalb greife ich zum Eisen 4, peile zwischen Baum und Bunker an und tee von der linken Seite auf.
Endlich gutes Golf spielen
Die Denkpause zwischen den Schlägen: Warum sie wichtig ist
Nach dem Schlag geht es los zum Ball – und in dieser Zeit lasse ich meine Gedanken schweifen. Kein Grübeln über den letzten Schlag. Sobald der Schläger im Bag ist, ist der Schlag für mich abgehakt. Stattdessen fokussiere ich mich langsam auf das, was als Nächstes kommt: Wo steht die Fahne? Wie ist das Gelände? Gibt’s Wind?
Der zweite Schlag: Analyse mit dem Laser
Am Ball angekommen, wird erneut gelasert: 132 Meter bis zur Fahne, dahinter ein Hügel bei etwa 140 Metern. Das bedeutet: Nicht überziehen! Ich plane den Schlag auf 125 Meter – und greife zum Pitching Wedge. Es ist nass, der Ball wird vermutlich schneller stoppen. Ich greife etwas kürzer, schwinge locker und ziele leicht links von der Fahne – dort ist mehr Platz, rechts lauert Gefahr.
Auf dem Weg zum Grün: Den nächsten Schlag planen
Schon 30 Meter vor dem Grün überlege ich: Chip oder Putt? In meinem Fall steht der Ball etwa 6 Meter vor dem Grün, die Fahne weitere 8 Meter entfernt. Das Gelände ist nass, ein flacher Putt scheidet wegen eines Sprinklerdeckels und weichem Untergrund aus. Deshalb greife ich zum Sand Wedge.
Der Chip: Technik und Gedankengang
Ich wähle bewusst eine Bergauf-Position, lege den Ball weiter rechts, um früh den tiefsten Punkt im Schwung zu treffen. Ich visiere eine Stelle 2 Meter aufs Grün an, dort liegt ein Blatt – mein Zielpunkt.
Der Schlag? Perfekt. Der Ball fällt ins Loch – Birdie! Und auch wenn er nicht exakt wie geplant beim Blatt aufkam, hat der Ball den idealen Break erwischt. Manchmal gehört auch ein Quäntchen Glück dazu.
Fazit: Kleine Details, große Wirkung
Diese Runde zeigt: Mit strategischer Planung, guter Vorbereitung und klaren Gedanken kannst Du selbst bei schwierigen Platzbedingungen Dein bestes Golf spielen. Hier noch mal die wichtigsten Tipps für Dich:
- Immer mit Pitchgabel und Vorbereitung starten – Etikette gehört dazu.
- Laser nutzen – vor allem bei unbekannten Löchern oder versetzten Abschlägen.
- Driver nicht automatisch zücken – Bunker- und Platzverlauf beachten.
- Distanzen kennen – und die Schläger entsprechend auswählen.
- Beim Chippen Hanglagen beachten und Probeschwünge nutzen.
Ich freue mich auf Deinen Kommentar weiter unten: Wie gehst Du an ein Loch heran, wenn die Bedingungen schwierig sind – gibt es einen Lieblingsschläger, mit dem Du Dich beim Abschlag sicherer fühlst?
Text: CSP


Sehr sympathisches Video; Schade das du dein Golfschule im Norden hast.
Grüße aus dem Süden.
Vielen Dank Reinhard. Es gibt ja noch die Möglichkeit, dass wir uns auf einer meiner Golfreisen sehen.
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Viele Grüsse Marcus