Mizuno ist der größte japanische Hersteller von Golfschlägern und Golfausrüstung und einer der bedeutendsten Hersteller der Welt. Das Unternehmen ist insbesondere für seine Fertigung geschmiedeter Eisen bekannt und stellt heute neben Schlägern und Zubehör auch eigene Golfbälle her.
Der Firmensitz von Mizuno liegt bis heute im japanischen Osaka, wo das Unternehmen im Jahr 1906 gegründet wurde. Mizuno produziert dabei nicht nur Sportgeräte für den Golfsport, sondern auch für viele andere Sportarten wie Baseball, Fußball oder Kampfsportarten. In der westlichen Welt ist Mizuno heute jedoch vor allem für die hohe Qualität seiner Golfschläger bekannt.
Die Brüder Rihachi Mizuno und Rizo Mizuno gründen Mizuno anfänglich nur als Einzelhandelsgeschäft für westliche Sportartikel und beginnen nach und nach mit dem Angebot von Eigenproduktionen. Baseball ist dabei anfänglich die bestimmende Sportart, in schneller Folge kommen jedoch Produkte für weitere Sportarten hinzu. So nimmt das Unternehmen ab 1933 die ersten Golfschläger ins Sortiment auf, bei denen es sich zudem um die ersten jemals in Japan produzierten Golfschläger handelt. Diese erste japanische Golfschlägerserie hört auf den Namen "Star Line". Mizuno kann sehr schnell erste Erfolge mit diesem Produkt feiern und schafft es bereits im Jahr 1935, den weltweit größten Ausstellungsraum für Golfschläger anzubieten. Damit wird bereits sehr früh der Anspruch des Unternehmens unterstrichen, in der Welt der Golfausrüster eine wichtige Rolle einzunehmen.
Im Jahr 1941 schließlich wird Mizuno in eine Limited umgewandelt und damit in eine Kapitalgesellschaft. Diese Rechtsform hat das Unternehmen bis zum heutigen Tag beibehalten. Die Mizuno Co., Ltd. verfügt mit diesem Schritt Anfang der 1940er Jahre über das notwendige Kapital, um auch in das Ausland zu expandieren. Während Mizuno im Bereich der Golfausrüster in Japan bereits eine beherrschende Stellung zu diesem Zeitpunkt einnimmt, lässt der Aufbau des Auslandsgeschäfts noch auf sich warten. Anstrengungen in diese Richtung werden jedoch schnell unternommen und im Jahr 1961 wird mit American Mizuno sogar eine eigene Produktionsstätte in Los Angeles errichtet. Von hier aus kann der US-Markt direkt beliefert werden und Mizuno macht sich auch auf dem wichtigsten Golfmarkt der Welt einen Namen.
Doch nicht nur im Bereich des Golfs, sondern auch in anderen Sportarten entwickelt sich das Geschäft sehr schnell. So werden in kurzer Folge Sponsorenverträge angestrebt mit wichtigen Spielern aus den Football-, Rugby- und Tennisligen. Auch der damals noch junge Golfspieler Nick Faldo wird von Mizuno erfolgreich unter Vertrag genommen und hilft dabei, den Namen des Unternehmens in den USA auch bei den Golffans bekannt zu machen. Zur gleichen Zeit schreitet auch die Entwicklung des Europageschäfts voran in solchen Ländern wie Deutschland, Frankreich und Schottland, doch auch in China und Hong Kong kann Mizuno erfolgreich Fuß fassen. Damit ist die Entwicklung von einem lokalen japanischen Unternehmen hin zu einem weltweit operierenden Konzern abgeschlossen: Mizuno bietet Golfschläger und andere Sportausrüstung auf allen Weltmärkten an. Heute beschäftigt Mizuno mehr als 5.700 Mitarbeiter (Stand: März 2008) und erreicht einen Jahresumsatz von 1,54 Mrd. EUR (Stand: März 2012).
Mizuno stellt heute ein breites Spektrum an Golfschlägern her. Dazu gehören neben Hölzern und Eisen auch Putter, Hybride und andere Schläger. Eine besondere Stellung nehmen dabei jedoch seit jeher vor allem die Eisen es japanischen Herstellers ein. Anders als praktisch alle anderen Hersteller fertigt Mizuno keine Eisen nach konventioneller Schmiede-Methode, sondern setzt auf einen eigenen Prozess, der als Grain Flow Forging bezeichnet wird. Bei diesem speziellen Schmiede-Prozess soll erreicht werden, dass es während des Erhitzens und der Verarbeitung des Metalls nicht zum Einschluss von Luft in das Material kommt. Mizuno geht davon aus, dass der Einschluss kleiner Luftblasen zu einer Verschlechterung des Schlaggefühls führen würde und entscheidet sich daher für ein aufwendigeres, mehrteiliges Verfahren. Spätere Arbeitsschritte wie etwa das Grinding werden von Hand vorgenommen und Mizuno stellt alle Eisen in einer eigenen Manufaktur in Japan und nicht im Ausland her. So soll sichergestellt werden, dass eine konstant hohe Qualität der Eisen geliefert werden kann.
Neben Weltstars wie Luke Donald fertigt Mizuno auch passende Golfschläger für Amateure. Während die MP-Serien wie etwa die Blades nur wenig Fehler verzeihen und schwer zu spielen sind, hält das Unternehmen mit Schlägern der JPX-Serie die passenden Produkte für Spieler niedrigeren Leistungsniveaus bereit. Zur JPX-Serie gehören dabei nicht nur Eisen, sondern auch Driver und Hölzer. Eisen wie die JPX-EZ werden zudem sowohl als gegossene als auch als Grain Flow Forged Eisen angeboten: Letztere Anfängerschläger weisen damit eine ebenso hohe Qualität auf wie zum Beispiel die Blades der MP-Serie für professionelle Spieler.
Auch wenn Mizuno nach seiner Firmengründung sehr schnelle Erfolge feiern konnte und das Sortiment ständig erweitert hat, waren Golfbälle lange Zeit nicht Teil dieses Sortiments. Erst in den 2000er Jahren hat das Unternehmen nach und nach Golfball-Serien in Japan eingeführt, die jedoch anfänglich außerhalb Japans nicht verfügbar waren. Erst sehr spät ist Mizuno auch im Ausland in das Geschäft mit Golfbällen eingestiegen und macht jetzt etablierten Unternehmen wie etwa Titleist und Nike Konkurrenz, die diesen Markt lange dominiert haben. Mizuno hat damit sein Angebot an Golfausrüstung erfolgreich komplettieren können.