Nicht selten kommt es vor, dass ein Golfball, der zum Beispiel ins Rough geschlagen wurde, nicht mehr aufgefunden werden kann.
Ein Ball gilt dann als verloren (Regel 27), wenn er nicht innerhalb einer Suchzeit von 3 Minuten nicht wiedergefunden werden kann. Landet ein Ball "out of bounds" (also im Aus), ist er quasi auch verloren.
Landet ein Ball deutlich erkennbar im Aus, so ist dieser Ball nicht zu suchen.
Ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, den Ball nicht wiederzufinden, empfiehlt es sich immer, einen provisorischen Ball anzukündigen und zu spielen. Ein provisorischer Ball wird gespielt, wenn der ursprüngliche Ball nicht gefunden werden kann oder wenn es unklar ist, ob der Ball in einem unspielbaren Bereich oder einer Penalty Area liegt. Das Spielen eines provisorischen Balls spart Zeit, falls der ursprüngliche Ball verloren ist.
Wenn ein Ball nicht wieder aufgefunden werden kann (oder im Aus gelandet ist), kostet dies einen Strafschlag. Es ist von der Stelle weiterzuspielen, von der zuletzt geschlagen wurde (Droppen oder beim Abschlag neu aufteen).
Ein Spieler schlägt einen Ball ins Rough. Er geht davon aus, dass dieser gefunden werden kann (und spielt somit keinen provisorischen Ball). Der Ball lässt sich innerhalb von 3 Minuten aber nicht auffinden.
Der Schlag ins Rough wird gezählt. Der Spieler bekommt zusätzlich einen Strafschlag und muss zurück zu der Stelle gehen, von der er zuletzt gespielt hat. Dort ist ein Ball zu droppen bzw. beim Abschlag aufzuteen.
Ein verlorener Ball ist nicht mit einem unspielbaren Ball zu verwechseln! Ein verlorener Ball wird wie oben beschrieben behandelt und erfordert einen Strafschlag. Ein unspielbarer Ball kann jedoch auch zu Erleichterungsmöglichkeiten führen, ohne dass ein Strafschlag erforderlich ist.
Wird ein Ball nicht gefunden, ist der Zeitverlust (3 Minuten Suche + Zurückgehen) sehr groß. Es empfiehlt sich daher, grundsätzlich einen provisorischen Ball zu spielen, wenn der Schlag zuvor im tiefen Rough oder außerhalb des Sichtfeldes gelandet ist.
In Trainingsrunden wird oftmals so verfahren, dass ein Ball in der Nähe der vermuteten Balllage gedroppt wird. Diese Vorgehensweise entspricht keineswegs Regeln, vermeidet aber einen größeren Zeitverlust. Im Turnier würde dieses Vorgehen zur Disqualifikation führen (Regel 15-3: Falscher Ball).
Keine passenden Beiträge gefunden.
Gibt es hier evtl. eine Regeländerung:
Das ein nicht auffindbarer Ball (an ungefähr der Stelle, wo der verloren gegangene Ball vermutet wird) durch einen Drop auf dem Fairway mit 2 Strafschlägen weitergespielt werden kann?
Hallo Gunnar,
hierbei handelt es sich um die Musterpkatzregel 8E-5, die von der Spielleitung in Kraft gesetzt werden kann, aber wie bei Platzregeln üblich ist, kann, nicht muss. Es gibt Anlagen oder einzelne Turniere, bei denen sie gilt, dann aber auch welche, bei denen sie nicht gilt. Hier hilft nur, vor dem Turnier einen Blick in die geltenden Platzregeln zu werfen.
Schönes Spiel!
Torben - golf-rules.com
Vom Fairway flight der Ball nach 150 Meter ins Seitliche Wasser. Nachdem ich dort einen Ball gedroppt habe, jedoch noch nicht gespielt habe, finde ich den 1. Ball 15 Meter hinter mir am Fairway Rand, oder im 2. Fall 15 Meter vor mir (Richtung Green) ebenfalls am fairway Rand. Müsste ich in diesem Fall den Ball vom 1. Fallbeispiel spiel oder im 2. Fallbeispiel den 2. Ball?
Hallo Niklaus,
da Du den Ball ja mit der Absicht nach einer Erleichterungsregel zu verfahren nach bestem Wissen und Gewissen gedroht hast ist er nach R14.4 der Ball im Spiel. Später gewonnene Erkenntnisse haben darauf keinen Einfluss. Zu spielen ist der gedroppte Ball.
Schönes Spiel!
Torben - golf-rules.com
Hallo, ich habe auch eine Frage und zwar: wenn ich vermute, dass der Ball verloren gegangen ist, dann spiele ich einen provisorischen Ball. Wenn der verlorene Ball gefunden wird aber die Lage ist schlecht, kann ich den Ball für unspielbar erklären und mit dem provisorischen Ball und einen Strafschlag weiterspielen?
Dadurch, dass Du Deinen ersten Ball gefunden hast, ist der provisorische Ball nicht ins Spiel gekommen. Du kannst Deinen ersten Ball zwar für unspielbar erklären, müsstest dann aber nach dem Erleichterungsverfahren vorgehen.
Hallo! Ich hätte da auch eine Frage: Woher weiß ich denn, von wo ich den Ball zuletzt abgeschlagen habe, wenn ich wieder dorthin zurückkehren muß und das Gelände so unübersichtlich groß ist, das man sich die Stelle des Abschlage nicht ständig merken kann? Ein Ballmarker würde ja hier keinen Sinn machen, da man ihn eh nicht wiederfinden und darüber hinaus immer wieder dorthin zurückkehren müßte, falls man den Ball normal weiterspielt. Oder wird hier einfach nur grob geschätzt, von wo man den Ball abgeschlagen hat?
Hallo Manuel,
wenn Du die Stelle nicht (zB anhand des Divots) kennst oder findest, musst Du sie sachgerecht schätzen.
Schönes Spiel!
Torben - golf-rules.com