Sebastian Benesch ist leidenschaftlicher Golfer aus Deutschland und dokumentiert auf seinem YouTube-Kanal »Gut Golf« seine Reise zum Handicap 0. In seinen Videos teilt er seine persönlichen Erfahrungen und nimmt seine Zuschauer mit auf seine Golfreisen. Dabei geht es ihm nicht nur darum, das Spiel zu verbessern, sondern auch um den Spaß am Golf und die Freude am Miteinander.
Der bekannte Sport-Psychologe Prof. Dr. Jürgen Beckmann hat sich Zeit für den YouTuber genommen. Gemeinsam sprechen sie in einem Video über mentales Training im Golf und geben Tipps, wie Du Dein Spiel auf dem Golfplatz verbessern kannst. Beckmann erklärt seine Strategien und Techniken, während sie einige Löcher spielen.
Golfrunde mit Prof. Dr. Jürgen Beckmann
Im Video gibt Prof. Dr. Jürgen Beckmann zahlreiche Tipps und Anregungen, wie Du Dein Golfspiel verbessern kannst. Er erklärt, warum Gelassenheit und eine gewisse Dummheit beim Golfen hilfreich sind, wie Du Deine Technik verbessern und eine Routine vor jedem Schlag etablieren kannst. Außerdem betont er, dass es wichtig ist, nicht zu sehr auf den Score zu achten.
Tipps für mentale Stärke auf dem Platz
Auf dem Golfplatz spielt die mentale Stärke eine wichtige Rolle. Das bedeutet, dass es nicht nur darum geht, die Technik zu beherrschen, sondern auch um die Kontrolle der eigenen Gedanken und Emotionen. Es ist wichtig, in vielen Situationen gelassen zu bleiben und nicht zu viele negative Gedanken zu haben. Manchmal kann es auch hilfreich sein, etwas »dumm« zu denken, um sich nicht zu sehr zu verkrampfen. Viele Probleme, die beim Golfspielen auftreten, kommen aus dem eigenen Kopf. Daher kann es helfen, Sportcoaching und mentales Training in Anspruch zu nehmen, um die mentale Stärke zu verbessern. Mentales Training kann genauso wie körperliches Training geübt werden. Mit Übung kann man seine mentale Stärke verbessern und dadurch auch das Golfspiel verbessern. Das Ziel beim Golf sollte sein, den Golfball ins Ziel zu bringen und nicht, perfekt zu spielen.
Mit diesen Tipps und Beispielen aus der Sportpsychologie kannst Du Dein Golfspiel verbessern und Dein Handicap senken:
1. Bereite Dein Gehirn auf die Runde vor
Das Gehirn spielt eine wichtige Rolle beim Golfspielen. Es ist maßgeblich daran beteiligt, die komplexen Bewegungen zu steuern und zu koordinieren, die für einen erfolgreichen Schlag erforderlich sind. Weiterhin beeinflusst das Gehirn auch die mentale Stärke und Konzentration, die für ein erfolgreiches Spiel notwendig sind. Eine gute mentale Vorbereitung kann dabei helfen, das Gehirn auf die Anforderungen des Spiels vorzubereiten und den Fokus auf das Ziel des Spiels zu richten.
Wenn Du Golf spielen gehst, gibt es einige wichtige Dinge, auf die Du achten solltest. Nimmst Du Dir genug Zeit, um Dich aufzuwärmen und mental auf die Runde vorzubereiten? Hast Du alle nötigen Ausrüstungsgegenstände wie Bälle, Schläger, Handtuch, Getränke und Snacks dabei? Denkst Du auch daran, Deine Strategie für den Platz und jeden Schlag gründlich zu planen? Es kann hilfreich sein, das Layout des Platzes anzusehen, um zu wissen, welche Herausforderungen Dich erwarten und wo Du den Ball am besten platzieren kannst. Eine Routine vor jedem Schlag kann Dir auch dabei helfen, Dich auf den Schlag zu konzentrieren und Deine mentale Stärke zu verbessern.
2. Eine Pre-Shot-Routine verdrängt Technikgedanken.
Eine Routine ist wichtig, weil sie Dir dabei hilft, Dich auf Deinen nächsten Schlag zu konzentrieren und Deine Gedanken und Emotionen zu stabilisieren. Wenn Du eine bestimmte Routine vor jedem Schlag hast, kann das dazu beitragen, dass Du Dich entspannst, fokussierst und Dich auf das Wesentliche konzentrierst.
Um Technikgedanken zu verdrängen, können verschiedene Maßnahmen hilfreich sein. Eine Möglichkeit ist, sich bewusst auf das Ziel des Schlages zu konzentrieren, anstatt auf die Technik. Auch das Fokussieren auf den Atem (etwa das bewusste Ausatmen vor dem Schlag) oder das Wiederholen eines positiven Mantras kann dabei helfen, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und Technikgedanken zu verdrängen.
Eine andere Strategie ist, sich auf eine spezifische Bewegung oder Empfindung zu konzentrieren, die einem beim Golfen hilft. Es kann auch hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass der Körper bereits gelernt hat, wie man den Schläger richtig schwingt, und dass man ihm vertrauen kann.
Wichtig ist auch, sich nicht zu sehr auf vergangene schlechte Schläge zu konzentrieren, sondern sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren und positiv zu bleiben. Mit der Zeit und Übung kann es einfacher werden, Technikgedanken zu verdrängen und sich auf das Spiel zu konzentrieren.
3. Mach einen Probeschwung, einen sinnvollen Probeschwung.
Um Deine Schwünge beim Golfspiel zu verbessern, solltest Du vor jedem Schlag einen sinnvollen Probeschwung durchführen. Dadurch bereitest Du Dein Gehirn auf den bevorstehenden Schwung vor und bringst Deinen Körper in eine gute Ausgangsposition.
Dabei ist es wichtig, dass Dein Probeschwung ähnlich wie der tatsächliche Schwung ist, um Probleme zu vermeiden. Mit einem sinnvollen Probeschwung stärkst Du auch Dein Selbstvertrauen, indem Du Dir selbst zeigst, dass Du den Schwung beherrscht. Es ist jedoch wichtig, Dich auf das Ziel des Golfspiels, den Ball ins Ziel zu bringen, zu konzentrieren, und nicht zu viele Gedanken über die Technik des Schwungs zu haben, während Du auf dem Platz bist.
4. Starte sicher in die Runde.
Ein sicherer Start in die Runde ist wichtig, weil er eine positive Stimmung und ein gutes Selbstvertrauen für den Rest des Spiels schafft. Ein erfolgreicher erster Schlag kann auch den Druck und die Nervosität reduzieren, die oft am Anfang einer Runde auftreten.
Bei der Schlägerwahl solltest Du auf die Entfernung zum Ziel und die Art des Geländes achten. Ein Driver ist beispielsweise am besten für den Abschlag geeignet, wenn man auf einem weitläufigen Fairway spielt. Bei einem kürzeren Par 3-Loch kann ein Eisen oder Hybrid besser geeignet sein. Es ist wichtig, den Schläger auszuwählen, mit dem Du den Ball am besten kontrollieren kannst und der Dir das Vertrauen gibt, den Ball ins Ziel zu bringen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist auch, wie Du den Ball auf dem Platz platzieren möchtest, um die beste Ausgangsposition für den nächsten Schlag zu haben.
Ein kurzer Abschlag kann in manchen Fällen besser sein als ein langer Abschlag mit hohem Risiko.
5. Bewerte Deine Schläge.
Die Bewertung des eigenen Schlages kann einen großen Einfluss auf das mentale Spiel haben. Wenn man sich zu sehr auf den Score konzentriert oder sich zu sehr auf die Technik konzentriert, kann dies zu Frustration oder Nervosität führen, was sich negativ auf das Spiel auswirken kann.
Es ist wichtig, den Fokus auf das Ziel zu legen, nämlich den Ball ins Loch zu bringen, und sich nicht zu sehr auf die Perfektion des Schlages zu konzentrieren. Eine klare Post-Shot-Routine nach jedem Schlag kann dabei helfen, Ärger und Stress abzubauen und sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren.
Um von Deinen Schlägen zu lernen, solltest Du eine klare Post-Shot-Routine durchführen. Nach jedem Schlag solltest Du kurz innehalten und reflektieren, ob Du zufrieden bist oder was Du beim nächsten Mal anders machen würdest. Es kann auch hilfreich sein, den Schlag im Detail zu analysieren und zu überlegen, was gut oder schlecht daran war. Indem Du Deine Fehler erkennst, kannst Du sie in Zukunft vermeiden und Dein Spiel verbessern. Es ist auch wichtig, nicht zu streng mit Dir selbst zu sein und Dich über gute Schläge zu freuen, um Dein Selbstvertrauen zu stärken.
6. Hake schlechte Schläge ab.
Nach einem Schlag ist es wichtig, eine Post-Shot-Routine durchzuführen, um den Ärger abzubauen und sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren. Dazu gehört beispielsweise, den Schläger zurück in die Tasche zu stecken, tief durchzuatmen, den Schlag zu analysieren und die nächsten Schritte zu planen. Wichtig ist auch, sich nicht zu lange mit dem vergangenen Schlag aufzuhalten und sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren. Eine klare Post-Shot-Routine kann helfen, den Kopf freizubekommen und sich auf das Spiel zu fokussieren.
Nach einem schlechten Schlag gibt es verschiedene Techniken, die helfen können, sich auf den nächsten Schlag zu konzentrieren und den Ärger loszuwerden. Eine Möglichkeit ist, Probe-Schwünge zu machen und sich dabei zu sagen »so geht’s und so geht’s nicht«. Man kann auch eine Bewegung, die beim letzten Mal funktioniert hat, noch einmal machen, um das Selbstvertrauen zu stärken.
7. Auch bei schlechtem Wetter trainieren.
Bei schlechtem Wetter zu trainieren, kann dazu beitragen, das eigene Spiel zu verbessern und sich auf verschiedene Bedingungen einzustellen. Wenn man nur bei guten Bedingungen trainiert, kann es passieren, dass man nicht auf unvorhergesehene Herausforderungen vorbereitet ist, die während eines Spiels auftreten können. Außerdem kann es helfen, die mentale Stärke zu verbessern und das Durchhaltevermögen zu trainieren, da es oft schwieriger ist, bei schlechtem Wetter zu trainieren.
8. Hab einen Plan für die Range.
Auf der Range solltest Du genug Zeit einplanen, um Dich aufzuwärmen und Deinen Schwung zu üben. Es ist wichtig, eine klare Vorstellung davon zu haben, was Du auf der Range üben möchtest, um gezielt an Deinen Schwächen zu arbeiten. Eine Routine vor jedem Schlag kann auch auf der Range dazu beitragen, sich auf den Schlag zu konzentrieren und die mentale Stärke zu verbessern. Es ist auch sinnvoll, nach jedem Schlag zu reflektieren, was gut und was nicht so gut war, um daraus zu lernen. Das Eintragen von Lerninhalten in ein kleines Büchlein kann dabei helfen, Dinge zu reflektieren und zu automatisieren.
9. Speichere Positives ab
Das Greifen des Schlägers kann helfen, etwas mental abzuspeichern, da es ein wiederkehrendes, physisches Ritual ist. Durch das wiederholte Greifen des Schlägers kann das Gehirn ein Verknüpfungsmuster zwischen der physischen Handlung und dem erzielten Ergebnis hergestellt werden. Das kann dazu beitragen, dass diese Verbindung automatisiert wird. Dadurch kann es einfacher werden, die Bewegungen für einen guten Schlag abzurufen, wenn das Ziel des nächsten Schlages klar ist.