Als Probeschwung wird im Golfsport ein Schwung bezeichnet, der nicht darauf abzielt, den Ball zu treffen und zu schlagen, sondern lediglich dazu dient, z. B. seine Schwungebene an die Gegebenheiten anzupassen. Für viele Spieler gehört der Probeschwung ganz einfach zu ihrer Vorbereitungsroutine für den Schlag. Der Probeschwung kann straffrei ausgeführt werden und ist unproblematisch, sofern er nicht den im Spiel befindlichen Ball trifft oder bewegt. Trifft er ihn trotzdem, hat er seinen Ball in Ruhe bewegt [Regel 9.4a].
Er sollte nicht mit dem Luftschlag verwechselt werden, der mit der Absicht geführt wurde, den Ball zu treffen, ihn verfehlt, aber trotzdem als Schlag gezählt werden muss.
Auf privaten Runden kann man beobachten, dass Spieler, die einen Luftschlag produziert haben, diesen nachträglich gerne in einen Probeschwung umwidmen möchten. Der Spieler macht dann etwa folgende scherzhafte Bemerkung: „Das war ein Probeschwung, ich hoffe, ihr habt das deutlich gesehen …“.
In der Tat ist der Unterschied zwischen einem Probeschwung und einem Schlag, der dem Ball gilt, nicht immer einfach zu unterscheiden, zumal, wenn der „in Ruhe befindliche Ball“ durch den Probeschwung aus Versehen ein wenig getroffen und seine ursprüngliche Lage dadurch verändert wird.
Probeschwünge auf dem Abschlag sind gemäß Etikette (Regeln für sportliches Verhalten auf dem Golfplatz) verpönt. Es steht Golfclubs frei, im Rahmen einer Platzregel Probeschwünge gänzlich zu verbieten. Probeschwünge am Abschlag werden nicht gerne gesehen, weil die Gefahr besteht, dass aus Versehen Divots aus dem Boden geschlagen werden und so den Abschlag beschädigen.
Probeschwünge in oder auf Hindernissen sind erlaubt, allerdings darf der Schläger während des Probeschwungs die Oberfläche des Hindernisses nicht berühren, also auch nicht die Wasseroberfläche oder den Boden in einem Wasserhindernis.
Es gibt allerdings eine Ausnahme, wenn der Ball aufgeteet wurde und er aus Versehen durch einen Probeschlag – der ja eigentlich am Abschlag nicht gemacht werden sollte – vom Tee gestoßen wird, kann er straffrei neu aufgeteet werden, weil sich der Ball (noch) nicht im Spiel befand und Regel 18-2a deshalb nicht greift.
In unserem Club ist das Probeschwingen auf dem Abschlag eine echte "Pest"!
Wer weiß Rat ?
Bin um die 80ig, um bessere Weiten zu erzielen, schwinge ich durch anheben des Schlägers erst nach vor Richtung Ziel und dann zurück den üblichen Schwung. (kein Probeschwung)
Ergonomisch für mich besser und erziele auch bessere Weiten, 10 bis 15 Meter mehr.
Ist diese Schwungtechnik grundsätzlich erlaubt ?
Hallo!
Interessante Frage. In den Golfregeln wird ein Schlag wie folg definiert:
"Ein Schlag ist die Vorwärtsbewegung des Schlägers, ausgeführt in der Absicht, nach dem Ball zu schlagen und ihn zu bewegen. Bricht jedoch ein Spieler willentlich seinen Abschwung ab, bevor der Schlägerkopf den Ball erreicht, so hat er keinen Schlag gemacht."
Da Du in Deiner anfänglichen Vorwärtsbewegung nicht die Absicht hast, den Ball zu schlagen, ist das regelkonform. Ich kann mir vorstellen, dass es dennoch öfter zu Diskussionen kommen könnte.
Frage:
Wie verhält es sich bei einem Probeschwung unter einem Baum,
1. wobei ich bei der Rückwärtsbewegung ein Blatt oder einen Ast vom Baum berühre?
2. wobei bei der Rückwärtsbewegung ein Baltt oder ein Ast vom Baum fällt.
Erhalte ich dann einen Strafschlag?
Wenn ich bei dem wirklich ausführenden Schlag jedoch ein Blatt / Ast berühre oder es fällt etwas zu Boden, ist straffrei??
Lieben Dank für Ihre Antwort.
Herzliche Grüsse
Christa
Hallo Christa,
beim Probeschwung unter einem Baum oder anderswo, musst Du nach Regel 8.1 redlich handeln, bei allem was Du so rund um die Balllage veranstaltest. Also, wenn Du beim Probeschwung den äst berührst und es ist darauf zurückzuführen, dass Du redlich schauen wolltest, wie groß Dein Schwungumfang sein soll, ist das ok, machst Du es um Dir mehr Platz zu verschaffen, fällt die Grundstrafe an. Beim tatsächlichen Schlag ist es dann wieder in Ordnung, solange Du ehrlich nach dem Ball schlägst.
Schönes Spiel!
Torben - golf-rules.com
In einem Golfclub wurde mir beim Turnier gesagt, dass ich im Rough immer einen Probeschwung ankündigen muss. Dies ist mir neu! Habe diesbezüglich recherchiert. Kann aber leider nichts zu diesem Punkt finden. Würde mich sehr freuen, wenn Sie mir etwas dazu sagen könnten.
Lieben Gruß,
Katja
Es gibt zwei Aspekte, die bei Probeschwüngen beachtet werden sollten:
- Der Ball darf sich nicht bewegen
- Du darfst die Beschaffenheit der Lage des Balles nicht verändern (zum Beispiel mit einem Probeschwung eine Schneise zum Ball ins hohe Gras schlagen)
Um unnötige Diskussionen zu vermeiden, ist es sicherlich ganz sinnvoll, einen Probeschwung im Rough anzukündigen. Es gibt aber keine Regel, die das vorgibt.