Ein Golfplatz ist eine Anlage, auf der Golf gespielt wird. Zu einer Golfanlage können mehrere Golfplätze sowie Übungsmöglichkeiten, ein Clubhaus und weitere Einrichtungen (z.B. Parkplätze) gehören.
Blick über einen Golfplatz
Die meisten Golfplätze verfügen über 18 Spielbahnen, gefolgt von 9 Spielbahnen. Plätze mit weniger Bahnen (meistens 6 oder 3) werden als Kurzplatz bezeichnet. Die Anordnung der Bahnen und deren Reihenfolge wird als Routing bezeichnet. Die Eigenschaften einer einzelnen Bahn werden als Layout bezeichnet.
Anhand bestimmter Merkmale (wie zum Beispiel der Lage) lassen sich Golfplätze typisieren.
Ein Links Course (oder Links-Kurs) bezeichnet traditionelle Golfplätze, die den ersten in Großbritannien entstandenen Plätzen entsprechen. Diese liegen an der Küste zwischen Dünen und sind meistens starken Winden ausgesetzt.
Bei einem Parkland Course handelt es sich um einen in einer Parkanlage eingebetteten Golfplatz, der oftmals über einen alten Baumbestand verfügt. Auch Teiche oder Flüsse können typische Merkmale sein.
Ein Heathland Course (Heideland) weist mehr Büsche als Bäume auf und ist auf sandigem Boden gelegen.
Ein Mountain Course liegt im Gebirge. Auf Grund der hohen Lage fliegen die Golfbälle auf Grund des geringen Luftwiderstandes weiter als in tieferen Lagen.
Ein Downland Cours befindet sich auf kalk- und kreidehaltigem Boden, wie zum Beispiel an der britischen oder nordfranzösischen Küste. Der lehmige Untergrund nimmt Niederschlag weniger gut auf als es zum Beispiel beim Links Course der Fall ist.
Golfplätze in der Wüste (wie zum Beispiel im Nahen Osten oder Australien) werden als Desert Course (Wüstenplatz) bezeichnet, sofern diese kein Rough verfügen, sondern vom Fairway bzw. vom Grün direkt in die Wüste übergehen. Es existieren auch Wüstenplätze, die über keine einzige Grasfläche verfügen.
Besonders in Schottland bzw. Nordengland findet man Golfplätze im Hochmoor. Der Bewuchs entsprecht eher dem kargen Heideland mit weniger Bäumen. Der Boden ist oftmals sehr feucht.
Ein Golfplatz, der sich auf gewalzten Schneeflächen befindet, wird als Snow Course bezeichnet.
Jede Bahn eines Golfplatzes hat eine Spielvorgabe (siehe PAR). Hier wird üblicherweise zwischen Par-3-, Par-4- und Par-5-Bahnen unterschieden. Weltweit findet man vereinzelt auch Par-6-Bahnen. Eine Bahn kann auch als "Loch" bezeichnet werden.
Auf einer Golfbahn können unter anderem folgende Elemente vorgefunden werden: Abschlag, Fairway, Grün, Vorgrün, Rough, Semi-Rough, Hindernisse (Bunker und Wasserhindernis), Aus und das Loch.
Golfplatz
Auf jeder Golfbahn wird der erste Schlag vom Abschlag gespielt (wenn es schlecht läuft, auch der zweite). Es wird zwischen Abschläge für Damen und Herren sowie für Profis und Amateure unterschieden.
Beim Fairway handelt es sich um die kurz gemähte Fläche zwischen Abschlag und Grün.
Das Grün ist die kurz gemähte Fläche auf der sich das Loch befindet. Auf dem Grün wird mit dem Putter gespielt.
Das Vorgrün ist die Fläche, die sich um das Grün herum befindet. Das Gras des Vorgrüns ist etwas länger als das des Grüns, wobei oftmals dennoch mit dem Putter gespielt werden kann.
Als Rough (engl. "das Raue") bezeichnet man die hoch geschnittenen Grasflächen. Das Spielen eines Balles aus dem Rough ist besonders anspruchsvoll (sofern der Ball gefunden werden kann).
Das Semi-Rough ist etwas kürzer als das Rough und grenzt dieses vom Fairway ab.
Bei einem Bunker handelt es sich um ein Hindernis in Form einer mit sand gefüllten Grube. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Bunkern unterschieden. Grün-Bunker liegen unmittelbar neben dem Grün, also "verteidigen" es. Fairway-Bunker grenzen an den Fairway.
Ein Wasserhindernis ist - wie der Bunker - ein Hindernis auf dem Golfplatz. Es ist durch rote (seitliches Wasserhindernis) bzw. gelbe Pfähle (frontales Wasserhindernis) gekennzeichnet. Pfützen (zeitweiliges Wasser) gelten nicht als Wasserhindernis. Umgekehrt muss sich in einem Wasserhindernis nicht zwingend Wasser befinden.
Das Aus wird durch weiße Pfähle markiert und bezeichnet den Bereich, der nicht mehr zum Golfplatz bzw. zur Golfbahn gehört. Ein Ball, der im Aus landet, wird als Out-of-Bounds bezeichnet.
Das Loch ist das Ziel einer jeden Golfbahn. Gelingt es dem Golfer, den Ball mit nur einem einzigen Schlag einzulochen, spricht man von einem Hole-In-One.
Zu den Übungsmöglichkeiten auf einer Golfanlage können eine Driving Range, das Pitching-, Chipping- und Putting-Green sowie Übungsbunker, Kurzplatz und Indoor-Anlagen gehören.
Auf einer Driving Range können weite Schläge geübt werden. Üblicherweise steht an einer Driving Range mindestens ein Golfballautomat, aus dem man Übungsbälle erhält. Der Betreiber der Driving Range sammelt die Bälle wieder ein.
Auf einem Pitching Green können hohe Annäherungsschläge (der Pitch) geübt werden. Hier kann in der Regel mit eigenen Bälle gespielt werden, die auch wieder eingesammelt werden können.
Das Chipping Green (oder die Chipping Area) ist der Bereich, in dem kurze Annährungsschläge (der Chip) geübt werden können.
Ein Putting Green bzw. Putting Grün weist die gleichen Eigenschaften auf wie die Grüns des Golfplatzes, so dass man hier nicht nur das Putten üben kann, sondern sich bei unbekannten Golfplätzen an die Grüns gewöhnen kann. Durch verschiedene Breaks lassen sich unterschiedliche Putt-Situationen simulieren.
Übungsbunker befinden sich üblicherweise in der Chipping Area (für kurze Bunkerschläge) sowie an der Driving Range (für lange Bunkerschläge).
Kurzplätze zum Üben haben keine offizielle Par-Vorgabe und sind besonders für Anfänger geeignet. Viele Kurzplätze sind für Golfer ohne Platzreife bespielbar.
Einige Golfanlagen bieten Indoor-Traningsmöglichkeiten wie Golf-Simulatoren oder Abschläge in Golfnetze und Puttingmatten an, damit auch bei schlechten Wetterverhältnissen trainiert werden kann.