Das deutsche Unternehmen Falke gehört zu den traditionsreichsten Herstellern von Textilien weltweit. Hauptsächlich ist Falke für die Produktion und den Vertrieb von Strümpfen bekannt, doch das Unternehmen aus dem nordrheinwestfälischen Schmallenberg stellt darüber hinaus auch diverse andere Sorten von Bekleidung wie Hemden, Krawatten und Sportbekleidung zum Beispiel her.
Angefangen hat alles im Jahr 1895, als der gelernte Dachdecker Franz Falke-Rohen sein eigenes textilverarbeitendes Unternehmen im sauerländischen Schmallenberg gegründet hat. Der ehemalige Dachdecker verdingte sich vor der Gründung der Firma in einer Stickerei während der kalten Wintermonate als Saisonsticker. Dort erlernte er die rudimentären Grundlagen eines Strickereibetriebes und diese Erfahrungen ließ er in seinem neu gegründeten Unternehmen mit einspielen. Mit seinem Standort in Schmallenberg, dem Herzen der sauerländischen Textilindustrie konnte die von Falke-Rohen gegründete Firma zunächst erfolgreich wirtschaften. Um die Jahrhundertwende verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Firma und Falke-Rohens Sohn, gelernter Schirmmacher, übernahm 1902 die Führung und erweiterte die Produktion auf die Herstellung von Schirmen.
Unter der Leitung von Franz Junior produzierte die Firma 1906 erstmalig unter eigenem Namen und die Einkaufspolitik der Firma wurde den örtlichen Marktgegebenheiten erfolgreich angepasst. Falke überstand die Wirren des Ersten Weltkrieges und konnte noch im Jahr 1918 entscheidend expandieren.
Mit dem 1918 erfolgten Erwerb einer eigenen Spinnerei wurde die Basis für die wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft des Textilienherstellers gelegt. Die Etablierung von mehreren Strumpfmaschinen am Hauptproduktionsstandort im Jahr 1920 sorgte für die Fokussierung Falkes auf das Geschäft mit den Strumpfwaren. Trotz einiger Höhen und Tiefen überstand Falke die folgenden Jahrzehnte und damit den Zweiten Weltkrieg und konnte bereits Anfang der fünfziger Jahre wieder weitreichendere Ziele verfolgen. So etablierte Falke in verschiedenen Ländern, teils auch in Übersee, Verkaufsflächen und Produktionsstandorte und vermarktete sich zunehmend als deutsches Qualitätsunternehmen. Nach einigen erfolgreichen Ausflügen in die Märkte der Damenmode konzentrierte sich das Unternehmen Mitte der 80er wieder verstärkt auf die Herrenmode und unternahm dahingehend weitere Schritte.
So wurde zum Beispiel der Stardesigner Giorgio Armani engagiert, um an der erfolgreichen Produktion und Vermarktung einer Kollektion mitzuwirken. Falke wirtschaftete über die Jahre insgesamt durchgehend rentabel und konnte sich als feste Größe auf dem deutschen und dem internationalen Textilmarkt etablieren. 2005 erfolgte dann die Vorstellung einer eigenen Kollektion von sportlicher Funktionskleidung. Diese Sportbekleidung sollte nicht nur stilistischen Ansprüchen gerecht werden, sondern weiterhin vor allem den Anforderungen des Sports genügen. Dabei zeigte sich das Unternehmen besonders innovativ in der Entwicklung und Verarbeitung neuer Multifunktionsstoffe. Dieser Einsatz von Falke wurde 2007 mit dem Designpreis prämiert.
Im Bereich des Golfsports sind besonders die Socken von Falke anzutreffen. Dabei handelt es sich bei den Socken nicht um alltägliche Strümpfe, sondern um speziell auf die Anforderungen des Sports ausgerichtete Textilien. Mit einem in der Golfgemeinschaft als sehr gut empfundenen Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen diese speziellen Socken konstant gute Verkaufszahlen. Dabei legt Falke neben dem allgemeinen Tragekomfort besonders großen Wert auf Eigenschaften wie Klimaregulierung und stützende Funktionen. Spezielle Textilmischungen und Applikationen an den Socken sollen zum Beispiel verhindern, dass die Strümpfe in die Schuhe hineinrutschen oder anderweitig negativ auffallen. Die Golfsocken von Falke sind im Gegensatz zum größten Teil der Produktpalette sowohl für Männer als auch für Frauen erhältlich.
Die Falke Gruppe setzte im Jahr 2013 insgesamt einen Umsatz von 244 Millionen Euro um. 44% vom Gesamtumsatz erzielte das Unternehmen dabei mit Verkäufen im Ausland. Falke unterhält in einigen Modezentren der Welt eigene Geschäfte. Der Großteil der Umsätze wird allerdings über Zwischenhändler und integrierte Verkaufsflächen erzielt. Produktionsanlagen des deutschen Textilherstellers finden sich weltweit. So werden Produkte aus dem Falke-Sortiment unter anderem in Portugal, Serbien und Südafrika hergestellt. Summa summarum arbeiten für das Unternehmen aus dem sauerländischen Schmallenberg 3200 Menschen weltweit.