Golf spielen auf Hawaii. Dort, wo schon so manch großer PGA-Star gespielt hat. Wäre das nicht traumhaft?
So startete unsere Unterhaltung, als wir auf dem Weg nach Hawaiis Insel Big Island waren.
Informieren würden wir uns dann vor Ort.
Bis wir nach Jetlag und der ersten Eingewöhnungszeit merkten, dass wir dafür auf der falschen Insel gelandet waren. Big Island als größte Insel Hawaiis ist zwar bekannt für den Ironman. Auch der größte aktive Vulkan der Welt brodelt dort, aber eine PGA-Tour gibt es nicht. Die befinden sich, so lernten wir, auf anderen hawaiianischen Inseln. Und zwar Oahu und Maui.

Big Island ist bekannt für seine Vulkane. Die Lavalandschaften von früheren Ausbrüchen sind allgegenwärtig.
Trotzdem sahen wir, wie auf Big Island täglich US-Touristen mit vielen Koffern und großen Golfbags landeten. Sie reisen üblicherweise von Insel zu Insel und spielen sich von Platz zu Platz.
Eine Hotelangestellte hatte uns bei der Ankunft ein kleines Voucher für ein Spiel in die Hand gedrückt. Mit dem erhielten wir nicht nur 20 € auf die Greenfee des Partnerclubs, sondern auch 50 Prozent auf das Leihset. Wir beschlossen, ein Spielchen zu wagen.
Am Ende wurden es sogar zwei. Wir testeten zwei Golfplätze: den Makani Golf Club und den Makalei Golf Club.
Makani Golf Club – Der schöne Golfplatz mit dem Wind
Der Par 72 Golfplatz wurde uns von einem Hotelgast empfohlen. Der Golfclub wirbt nicht mit Sonderangeboten. Er schien deshalb bei unserem Besuch deutlich weniger von Touristen frequentiert, die in roten Flipflops und im knappen Tanktop im Urlaub entspannt eine Runde spielen wollen.
Der Platz ist gut erreichbar und liegt 20 Meilen (ca. 32 km) entfernt von Kona, der Hauptstadt der Insel. Er bietet atemberaubende Ausblicke und kann je nach Wetterlage sehr windig werden. Fünf Abschlagsoptionen ermöglichen es jedem Spieler, den Platz mit Freude zu spielen.
Als wir ankamen, brauchten wir uns um nichts kümmern. Bälle, Tees und eine Extraportion Wasser hatten wir dabei. Das Personal war extrem freundlich. Es bestückte unser E-Cart mit den Bags (ein älteres Leihset von Titleist mit einem 917 D2 Driver) und stellte uns vor Abfahrt noch Wasser und frisches Eis bereit. Danach noch eine kurze Einweisung. Nach nur noch zehn Minuten Fahrzeit zu Tee 1 ging’s direkt los.

Manaki: Der Weg zum ersten Tee
Unser Fazit:
Ein toller Golfplatz mit außerordentlich freundlicher Staff. Die Aussicht war oft großartig. Die Golfbahnen abwechslungsreich. Einige Bahnen waren eng mit Bäumen und Wasser begrenzt, andere boten einen sensationellen Blick in die Ferne.
Zwei anspruchsvolle Bahnen mit großem Wasserhindernis zum Schluss waren das i-Tüpfelchen.

Manaki: Bahn 17

Die Windrichtung ist klar zu erkennen.
Die Mitspieler vor und hinter uns spielten alle zügig und waren trotzdem sehr entspannt. Die Wege von dem Clubhaus zwischen den Bahnen sind teilweise sehr lang. Da war es angenehm, sie mit dem lautlosen Cart zurückzulegen.
Insgesamt war’s ein toller Golftag bei Sonnenschein und einer frischen Brise.
Makalei Golf Club – der Golfplatz mit den vielen Hängen
Die Anlage um den 72 Par Golfplatz ist nur acht Meilen von Kona entfernt und eignet sich deshalb für ein schnelles Spiel am Nachmittag. Mit vier Abschlagsoptionen bietet sich jedem Spieler die passende Herausforderung.
Der Club lockte uns mit einem unschlagbar günstigem Angebot: Ab Mittag konnten wir die 18 Loch für 40 Dollar pro Person spielen.
Das erste Erscheinungsbild war gewöhnungsbedürftig. Der Club ist im Moment in einer großen Umbauphase, weshalb die Anlagen vor Ort sehr provisorisch sind. Auch rote Flipflops waren zu sehen.
Etwas weniger herzlich wurden wir dieses Mal mit den Leihsets, dieses Mal Srixon ZX4er Eisen, langen ZX5-Schlägern und einem Cart, ausgestattet. Dann tuckerten wir merklich lauter los. Die Makalei-Carts sind benzinbetrieben.
Unser Fazit:
Ein landschaftlich wunderschöner und durch die Hanglagen anspruchsvoller Platz mit vielen ungewöhnlichen Vögeln und großen Höhenunterschieden. Die Fairways waren nicht übermäßig gepflegt, Bälle neigen zum plötzlichen Verschwinden. (Wenn sich der eigene Ball nicht wiederfindet, tun es dafür aber genügend andere.) Die Grüns hingegen sind kurz und schnell. Das achte Loch ist die Signature-Bahn des Platzes und bietet einen fantastischen Blick in die Ferne.

Bahn 8: Das Signature Hole in Malakei
Wenn viele Spieler eine Tee Time zur selben Zeit haben, werden sie trotzdem getrennt losgeschickt, wenn sie sich nicht kennen. Es entsteht dadurch Stau auf den Bahnen. Deutlich zu hören durch den unverkennbar durchdringenden Geräuschpegel der Carts.
Wer Zeit hat, den stört der Hochbetrieb im besten Fall wenig. Wer seinen Rückflug am Abend hat, den schon. 🙂
Was Golfen auf Big Island kostet
Das Einbuchen auf eine Tee Time ist bei den meisten Clubs online möglich.
Die Preise richten sich nach der jeweiligen Tageszeit und dem Wochentag. Am Wochenende sind die Preise höher. Die Greenfees zwischen den Clubs unterscheiden sich für Touristen eher geringfügig. Einheimische spielen deutlich günstiger.
Bei beiden Plätzen, die wir gespielt haben, lag die Greenfee unter der Woche vormittags pro Spieler bei einem Maximum von 119 Dollar. Wer mittags startet, zahlt regulär nur noch bis zu 99 Dollar und nachmittags fällt der Preis dann auf die Hälfte der initialen Greenfee. Es wird auf der Insel recht früh dunkel und je nachdem, wie viel los ist, können bei einem späten Start nicht mehr alle Löcher gespielt werden.
Carts sind in den Preisen immer inkludiert.
Bei beiden Clubs kostete das Leihset pro Spiel maximal 50 Dollar. Ein Betrag, der sich im Grunde nur für den lohnt, der während seines Aufenthalts auf der Insel nicht allzu oft spielt.
Golf ist auf Hawaii’s Big Island ein grünes Naturerlebnis
Abseits der Naturschutzgebiete finden sich auf Big Island gar nicht so viele Möglichkeiten, die Gegend zu Fuß zu erkunden. Die Hawaiianer fahren viel Auto. Die Golfplätze sind grüne Oasen. Dort lässt es sich einfach auch mal ein Stück laufen, wenn der Mitspieler das Cart zum Grün mitbringt.
Zwar hat Big Island keine PGA-Tour, aber die Golfplätze bieten ein tolles Golferlebnis mit fremden Vögeln, anspruchsvollen Löchern und beeindruckenden Ausblicken. Und es gibt noch etliche weitere Clubs auf der Insel.
Auf beiden Golfplätzen sind mitgebrachte Getränke und Essen auf der Runde nicht erlaubt. Es lohnt sich deshalb, die 18 Löcher durchzuspielen, um den Abend mit einem Drink und einem Teller Ahi Poke (der rohe Thunfisch mit Reis und Beilage zählt zu den hawaiianischen Nationalgerichten) oder einem saftigen Burger Revue passieren zu lassen.

Best Burger in Town