Flight

Der Flight (nicht die oder das Flight) bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch im Golfsport eine Gruppe von Spielern von 2 bis max. 4 Personen, die gemeinsam – jeder für sich – der Reihe nach die Löcher (Bahnen) des Golfplatzes abspielen. Man spricht dann von einem Zweier-, Dreier-, oder Vierer-Flight. Kurioserweise hat der Begriff Flight im angelsächsischen Sprachgebrauch eine völlig andere Bedeutung, unter Flight versteht man dort die Zusammenfassung von Spielern in besondere Leistungsklassen oder Wertungsgruppen. Im internationalen (englischen) Sprachgebrauch werden die nach deutscher Lesart Zweier-, Dreier- oder Vierer-Flight genannten Gruppen mit „Twosome“, „Threesome“ und „Foursome“ bezeichnet.

Wenn es also bei einem Clubturnier in Deutschland zum Beispiel drei Handicap-Klassen für die Nettowertung gibt, würde dies im Englischen jeweils als »Flight« bezeichnet. Bei der Team-EM sind die ersten acht Mannschaften der Zählspielqualifikation im ersten Flight oder Flight A, die acht Teams dahinter spielen im zweiten Flight, bzw. im Flight B die Plätze acht bis 16 untereinander aus.

Bei normalem Spielbetrieb haben auf einem Golfplatz Flights mit der geringeren Anzahl von Spielern Vorrang, weil sie schneller spielen als solche mit mehr Flightpartnern. Ein Zweier-Flight hat nach der Etikette Vorrang vor einem Dreier- oder Vierer-Flight. Spielende Einzelpersonen haben auf den meisten Golfplätzen keine Vorrechte, sie müssen so spielen, dass sie keine andere Flights stören oder behindern. Von dieser Regel kann z. B. an Wochenenden (Platzregel) abgewichen werden, wenn aufgrund eines hohen Andrangs die Bildung von Vierer-Flights erwünscht ist, so dass möglichst viele Golfer spielen können. Auf einem 18-Loch Golfplatz können dann – wenn sich auf jeder Bahn ein Vierer-Flight befindet – 18 x 4 = 72 Spieler gleichzeitig spielen.

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Flight © ARochau - Fotolia.com

Wann darf nach einem vorausspielenden Flight abgeschlagen werden?

Sicherheit auf dem Golfplatz nimmt einen hohen Stellenwert ein, weil ein fliegender Golfball erhebliche Verletzungen anrichten kann. Ein nachfolgender Flight darf daher aus Sicherheitsgründen erst abschlagen, wenn sicher ist, dass Spieler des vorausspielenden Flights weder getroffen noch gestört werden können. Auf einem Par-4 Loch ist das in aller Regel der Fall, wenn sich alle Spieler des vorausspielenden Flights bereits auf dem Grün befinden.

Bei Wettspielen werden feste Abschlagzeiten für die einzelnen Flights vergeben. Die Staffelung der Abschlagzeiten beträgt 8 – 12 Minuten, abhängig von Architektur und Schwierigkeitsgrad des Golfplatzes. Wenn die Abschlagzeiten zu eng gestaffelt sind, kommt es zu unangenehmen Staus und Wartezeiten auf dem Platz, was sich ungünstig auf Spielfluss und Spielfreude auswirken kann. Feste Abschlagzeiten werden auch auf Golfplätzen bei normalem Spielbetrieb vergeben, wenn starker Andrang herrscht, typischerweise an Wochenenden und Feiertagen.

Wie werden die Flights in einem Wettspiel zusammengestellt?

Die Zusammenstellung von Flights in einem Turnier ist seitens des Deutschen Golfverbandes (DGV) nicht streng geregelt, so dass in der Turnierpraxis unterschiedliche Möglichkeiten mit entsprechenden Vor- und Nachteilen genutzt werden. In Turnieren werden üblicherweise Dreier-Flights gebildet.

Wenn ein möglichst zügiger Turnierablauf gewünscht wird, können Flights mit Spielern gleicher Vorgabegruppen zusammengestellt werden. Die Flights mit den niedrigen Vorgaben starten zuerst unter der Annahme, dass Spieler mit niedriger Spielvorgabe (Hcp.) zügiger spielen als solche mit höherer Vorgabe.

Die Flights können auch nach den Ergebnissen vorheriger Runden zusammengestellt werden. Die Spieler mit den bisher besten Ergebnissen spielen am Schluss, so dass das Turnier möglichst lange spannend und ergebnisoffen gehalten wird. Diese Art von Zusammenstellung empfiehlt sich nur, wenn die Spielstärken der Teilnehmer des Wettbewerbs nicht zu stark voneinander abweichen.

Eine besonders sportliche Art der Zusammenstellung von Flights besteht darin, ein Flight aus jeweils einem starken, einem mittelmäßigen und einem schwachen Spieler zusammenzustellen. Das erfordert besonders von dem starken Spieler eine sportliche Einstellung, weil sein Spielfluss erheblich beeinträchtigt sein kann. Der schwache Spieler profitiert vom Verhalten und der Spielweise der stärkeren Flightpartner, er wird quasi mitgezogen.

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5 Kommentare
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Edi

Dürfen denn Ehepartner / Lebenspartner in einem vorgabewirksamen Turnier in selbem Flight sein?
Welche Regel erlaubt/verbietet dies?

Rainer

Was bedeutet bei einer Turnierausschreibung Teilnehmer MaxInt/In ?

Rainer

Vielen Dank !!!

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