Eine kleine Gemeinde – Ursprung der Marke Bally: In Schönenwerd, Schweiz, gründete Carl Franz Bally 1851 das Unternehmen Bally, die Schuhfabrik für Damen- und Herrenschuhe. Später kamen auch Accessoires hinzu. Die Marke Bally entwickelte sich zu einer internationalen Luxusmarke. Der Name steht für exklusive Schuhmode, luxuriöse Bekleidung und ausgewählte Accessoires.
Schönenwerd liegt im Aaretal am Jura-Südfuß. Es waren die Schuhfabriken Bally, die das Bild der Dorfgemeinde von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1990 prägten. Geblieben sind – das 1942 eingerichtete Bally-Schuhmuseum – das Gartenschlösschen von Carl Franz Bally – das Industrieensemble und die Parkanlage Bally. 1977 hat sich die Familie Bally aus der Firma zurückgezogen.
Die Entwicklung der Firma verlief ca.125 Jahre überschaubar und der jeweiligen Marktlage angepasst. Bereits 1854 eröffnete die umfirmierte C.F. Bally Co. drei Filialen in Zürich, Basel und Bern. 1860 arbeiteten etwa 500 Mitarbeiter in der Schuhfabrik Bally Schönenwerd und in den 1870er Jahren eröffnete das Unternehmen seine ersten Niederlassungen außerhalb der Schweiz. Eine Filiale in Paris /Frankreich, in Montevideo /Uruguay und Buenos Aires /Argentinien.
Beste Materialien, saubere Verarbeitung und perfekte Eleganz machten die Bally Schuhe zu international begehrten Luxusprodukten.
1899 – die Söhne Eduard und Arthur führten das Unternehmen – wurden bereits mehr als 2 Millionen Paar Schuhe hergestellt und in den Ländern Europas und Nord- und Südamerika verkauft. Der erfolgreiche Börsengang erfolgte 1907 und im Jahr darauf wurde das Bally-Firmenlogo vorgestellt. Es ging rasant bergauf, 1916 beschäftigt Bally mehr als 7.000 Personen und stellt im selben Jahr fast vier Millionen Paar Schuhe her.
Selbst die Weltwirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg übersteht das Unternehmen ohne größere Schäden, dabei helfen Militärstiefel und ein erweitertes Angebot an Sportschuhen.
In der Nachkriegszeit wird weiter investiert und die Marke Bally weltweit erfolgreich etabliert. 1951 gelingt dem Enkel Max Bally ein großer Wurf. Es ist der rahmengenähte Herrenschuh. „Scribe“, genannt nach dem gleichnamigen Pariser Hôtel Scribe, dieses Modell wird auch noch heute gefertigt. 1976 wird die Bally Kollektion um Bekleidung, Handtaschen und Accessoires aus Leder erweitert.
Es war wohl eine feindliche Übernahme, mit der ein Schweizer Finanzspekulant 1976 die Aktienmehrheit an Bally erlangte. Folge, die Familie Bally zog sich geschlossen aus der Firma zurück, die Katastrophe nahm ihren Lauf. Der Spekulant musste dem öffentlichen Druck weichen und seine Aktien veräußern, diese landeten beim Rüstungskonzern Oerlikon-Bührle. Es gab viele Gründe dafür, dass es mit Bally rapide bergab ging. Fabriken wurden geschlossen und Arbeiter entlassen. Die Marke Bally war ruiniert. Oerlikon-Bührle verkaufte an die Texas Pacific Group. Die restrukturierten das Unternehmen, holten sich Top Manager und Spitzendesigner ins Haus und machten Bally wieder zu einer Luxus-Marke.
Zurzeit gehört Bally zur deutschen Johann A. Benckiser SE, seit 2011 hat die Gruppe ihren Sitz nach Caslano /Tessin verlegt – Standort und Hauptsitz von Bally. Das Unternehmen beschäftigt 2011 1.560 Mitarbeiter, davon in der Schweiz 430. Der Eigentümer Benckiser bündelte Bally, Choo und Bellstaff in der JAB Luxury Sparte.
Bally bietet in seiner Mode-Kollektion sportlich elegante Pullover, Poloshirt und vieles mehr für Damen und Herren. Speziell für den Golfsport hergestellt werden Golfschuhe für Damen und Herren, Golfhandschuhe sowie Accessoires in Leder.